EPAs als Glücksspiel?

aaeaaqaaaaaaaatkaaaajgfjotm2mdywlwvlngmtndrinc1hmgq4lweyyjzlmtdlodjhzaViele Gegner, aber auch Befürworter der sogenannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, kurz Partnerschaftsabkommen oder EPA (“Economic Partnership Agreement”), bezeichnen die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den Staaten der AKP-Gruppe als eine Art Glückspiel wie man sie in einem spielen.casino spielen kann.

Die Staaten der AKP-Gruppe sind ehemalige europäische Kolonien aus dem afrikanischen, karibischen und pazifischen Raum. Einzelne EU-Staaten, allen voran England und Frankreich, die die beiden größten Kolonialmächte im Gebiet der AKP-Gruppe waren, schließen EPAs mit den Staaten um sie bei einer nachhaltigen Entwicklung und der Etablierung auf dem Weltmarkt zu unterstützen.

Das Problem mit den Staaten der AKP-Gruppe ist jedoch nicht, dass sie unzuverlässig oder böswillig wären. Das Problem ist ihre große Armut.

2007 hatten 39 von 77 Mitgliedsstaaten der AKP-Gruppe den sogenannten LDC-Status inne. Das heißt, sie gehören zur Gruppe der ärmsten Staaten der Welt. Eine Partnerschaft mit einem Staat, der nichts oder nur sehr wenig hat, birgt daher immer einige Risiken und kann fast schon als Glücksspiel gewertet werden.

Arm versus Reich: Partnerschaftsabkommen mit Wettpotential

Die Ungleichheit zwischen den Partnern in den sogenannten EPAs sind ein Dorn im Auge vieler Kritiker. Aber auch Befürworter der Economic Partnership Agreements sehen ein Problem in der großen Kluft zwischen Arm und Reich:

eine Partnerschaft beruht auf Gegenseitigkeit. Ein EU-Staat, z.B. Frankreich, verspricht bestimmte Unterstützung für ein Land und geht eine Handelsbeziehung mit selbigem ein. Dabei muss Frankreich jedoch oft in Vorauszahlung gehen und die versprochenen Leistungen zuerst erbringen, um dann die versprochene Gegenleistung zu erhalten.

Viele der Verträge beruhen auf der Hoffnung, dass vor allem im afrikanischen Raum der Partner-Staat über Rohstoffe verfügt, die Frankreich als Gegenleistung vergünstigt ausführen darf.

Natürlich ist es dabei nicht möglich, die Menge der Rohstoffe im Vorhinein genau zu bestimmen. Es kann also passieren, dass der EU-Staat seinen Teil der Abmachung hält, dabei jedoch wenig bis gar keine Gegenleistung bekommt. Ein Glücksspiel also, bei dem die Quoten nicht unbedingt auf Seiten der Reichen liegen.